Neuer Besitzer für das Taufkirchener Wasserschloss

Das Taufkirchner Wasserschloss hat einen neuen Schlossherrn. Zu einem symbolischen Preis von einem Euro wurde das Taufkirchner Wahrzeichen am Montag, dem 17. Januar 2005 vom Bezirk Oberbayern an die Gemeinde Taufkirchen(Vils) übertragen und innerhalb einer Stunde zum gleichen Preis an den Privatmann Nico Forster aus Kraiburg weiter veräußert.

1 EURO-GESCHÄFTE: Alter, Interims- und neuer Besitzer des Wasserschlosses, von links: Bezirkstagspräsident Franz Jungwirth, Bürgermeister Franz Hofstetter und Nico Forster

Mehr als acht Jahre dauerte die Suche nach einer neuen Schlossnutzung. Für die Gemeinde Taufkirchen(Vils) stand von vornherein fest, dass die Kommune dieses 750 Jahre alte Bauwerk nicht selbst würde unterhalten können. Für den Bezirk Oberbayern, der als Besitzer keine Verwendung mehr für die historischen Gebäude fand, kam eine Sanierung des Gebäudes aus finanziellen Gründen nicht in Frage. Mit der Vorgabe, das historische Baudenkmal weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich zu erhalten und Kunst und Kultur auch künftig in den Schlossräumen eine Heimat zu bieten, gestaltete sich die Suche nach einem neuen Eigentümer äußerst schwierig.

Mit Nico Forster, dem Besitzer von Schloss Guttenburg bei Kraiburg am Inn fand sich ein Kaufinteressent, dem vor allem der Erhalt geschichtsträchtiger und denkmalgeschützter Bauwerke am Herzen liegt. Mehr als 20 historische Gebäude hat er bereits erworben und saniert diese Stück für Stück. Der 43-jährige Geschäftsmann, der sein Vermögen mit Zubehör für Mobiltelefone erwarb, studierte früher Psychologie und findet es deshalb sehr reizvoll, nun ein Schloss in unmittelbarer Nähe einer Psychiatrie zu besitzen.

Auch in der Vilsgemeinde steht der Denkmalschutz für Nico Forster an erster Stelle. Pläne etwa für ein Nobelhotel im Wasserschloss sind für ihn kein Thema. Nach seinen Vorstellungen soll das Schloss eine kulturelle Begegnungsstätte bleiben. Der Nutzungsvertrag zwischen dem neuen Schlossbesitzer und der Gemeinde Taufkirchen (Vils) trägt diesem Wunsch beider Parteien Rechnung. So kann die Gemeinde das gesamte Erdgeschoss sowie den I. Stock des Westflügels für kulturelle Zwecke nutzen, die ersten 25 Jahre sogar mietfrei.

Mit dem Verkaufsabschluss sind noch nicht alle Detailfragen geklärt. So müssen die Verträge für die Gewährung eines Zuschusses zur Sanierung des Wasserschlosses vom Bezirk und dem neuen Eigentümer noch unterschrieben werden. Auch strebt die Gemeinde Taufkirchen(Vils) nicht an, die Verwaltung der Schlossräumlichkeiten selbst zu übernehmen. Hierfür wird mit dem gemeinnützigen Verein SOVIE e.V. über eine künftige Betriebsträgerschaft verhandelt.

Bilder vom Wasserschloss finden Sie unter
http://homepage.mac.com/bodosart/Schloss/Menu18.html