Sozialpreis des Landkreises für den „Kunterbunten Familien e.V.“

Staatsministerin und Stellv. Ministerpräsidentin Ulrike Scharf und Landrat Martin Bayerstorfer überreichen Ottilie Kober (2.v.l.) und Tanja Kroker (2.v.r.) die Urkunden für den Sozialpreis.

Die Freude bei den „Kunterbunten“ war riesengroß. Der Verein, gegründet im Jahr 2011 als Selbsthilfegruppe von Tanja und Markus Kroker, kurz nach der Geburt ihres Sohnes Levi (Down-Syndrom), ist einer der beiden Preisträger des erstmals verliehenen Sozialpreises im Landkreis Erding.

Das Interesse der Eltern war damals schon groß und 2015 konnte der Verein „Kunterbunte Familien e.V.“ gegründet werden. Monatlich finden Treffen am Nachmittag im Mehrgenerationenhaus Taufkirchen (Vils) statt. Derzeit nehmen 15 Familien aus dem Landkreis teil, in denen ein Kind mit Behinderung lebt. Die Eltern tauschen ihre Erfahrungen aus, geben sich Tipps und vernetzen sich.

Seit 2019 sind „Inklusions-Helfer“ dabei, das sind Schülerinnen und Schüler aus dem Gymnasium Dorfen, die sich während der Gesprächsrunden der Eltern um die Kinder kümmern, sowohl um je ein „kunterbuntes Kind“ als auch um die „Konfettis“, die Geschwister-Kinder.

Die Schülerinnen und Schüler der Gymnasiallehrerin Tanja Kroker werden im Wahlkurs „Inklusiv unterwegs“ auf diese Aufgabe vorbereitet. Das ist eine win-win-Situation für alle: die Kinder haben große Freude beim Spielen, die können sich in Ruhe über ihre Anliegen austauschen und die Schülerinnen und Schüler lernen, was Inklusion konkret bedeutet.

Weil die „Kunterbunten“ einzigartig im Landkreis sind und weil diese Initiative seit über zehn Jahren vielen Familien Mut und Zuversicht gibt, hat eine Jury im Landratsamt diesen Verein für den Sozialpreis ausgewählt. Ein weiterer Sozialpreis ging an Ottilie Kober vom Hospizverein Erding. (Vorstellung in der KOMPASS-Ausgabe 05/2023)

Der Sozialpreis wurde am 11. Januar 2024 bei einem Festakt verliehen und ist mit 2.000 € für jeden Preisträger dotiert. Die Festrede hielt Staatsministerin Uli Scharf, die ihr Lob für „starke Menschen“ im Ehrenamt aussprach. Die beiden Preisträger sind Vorbilder für unsere Gesellschaft, die ohne das Ehrenamt um Vieles ärmer wäre.

Das wurde bei der Laudatio für beide Preisträger durch den Landrat beeindruckend im Detail geschildert. Der Eintrag ins „Goldene Buch des Landkreises“ zeigt die hohe Wertschätzung für dieses Engagement. _Dr. Anneliese Mayer