Warnung vor Giftködern

In den letzten Monaten gab es immer wieder Gerüchte
um Vergiftungsfälle bei Hunden und Katzen im Bereich der Attinger
Siedlung. Anfang Januar gelang es dem Institut für Pharmakologie
der Tierärztlichen Fakultät München, im Mageninhalt
und Lebergewebe einer vergifteten Katze das Organophosphat E 600
(Paraoxon) sowie einen nicht näher identifizierbaren Cholinesterasehemmstoff
nachzuweisen. Paraoxon ist für Hunde und Katzen um ein Mehrfaches
toxischer als E 605 (Parathion) und wird eigentlich als Insektenvernichtungsmittel
eingesetzt. Die Kombination von zwei Giftstoffen und das Auftreten
der Vergiftungsfälle auch in einer Jahreszeit, in der die Insektenbekämpfung
keine Rolle spielt, sichern den Verdacht, dass es sich um vorsätzlich
ausgelegte Giftköder handelt. Aus diesem Grund wurde bereits
Strafanzeige bei der Polizeiinspektion Dorfen erstattet.

Hundebesitzer sollten ihre Tiere im Bereich der Attinger
Siedlung möglichst an der Leine halten und sofort einen Tierarzt
aufsuchen, falls sie ihren Hund beim Fressen von unbekannten Dingen
beobachten. Direkt nach der Aufnahme eines Köders besteht noch
die Möglichkeit, den Hund durch eine Injektion zum Erbrechen
zu bringen und so die Resorption des Giftes zu verhindern. Katzen
kann man nur durch Unterbinden des Freigangs sicher schützen.
Erste unspezifische Anzeichen einer Vergiftung mit Organophosphaten
wie Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, eventuell auch Durchfall
mit Koliken, vermehrte Speichelsekretion und ein verlangsamter Puls
können schon innerhalb der ersten Stunden nach der Giftaufnahme
auftreten. Eine möglichst schnelle tierärztliche Behandlung
erhöht die Chance auf eine Ausheilung, allerdings mussten bereits
mehrere Katzen wegen eines Nierenversagens als Folge der Vergiftung
eingeschläfert werden.

Das Ziel muss also sein, diesem Treiben ein Ende zu
setzen. Deshalb setzt der Tierschutzverein Erding eine Belohnung
für Hinweise aus, die zur Ergreifung des oder der Täter
führen. Falls Sie entsprechende Beobachtungen gemacht haben,
können Sie sich an die Vereinsvorsitzende Frau Manschek (Telefon
08084-84399) oder an einen der Tierärzte in Taufkirchen wenden.