Rückblick auf die Gewerbeschau INNOVA 2002

Wer
am Sonntag zwischen 13 und 16 Uhr der INNOVA einen Besuch abstattete,
muss sich vorgekommen sein wie auf dem Oktoberfest. Nur noch zentimeterweise
und im Pulk hatte man die Möglichkeit, sich durch die Ausstellungsräumlichkeiten
zu bewegen. Was manche Aussteller bedauerten, weil sie sich nicht
mehr intensiv einzelnen Besuchern widmen konnten, ist auf der anderen
Seite Ausdruck dafür, wie groß mittlerweile das Interesse
der Bevölkerung an der alle zwei Jahre stattfindenden Taufkirchener
Gewerbeschau geworden ist.

Dieser
Befund ist auf den ersten Blick überraschend. In einer Zeit,
in der wirtschaftliche Mutlosigkeit vorherrscht, in der ähnliche
Veranstaltungen mit drastischen Einbrüchen leben müssen,
hat sich in Taufkirchen(Vils) das Gegenteil gezeigt. Etlichen Ausstellern
musste aus Platzmangel abgesagt werden, der Besucherzuspruch übertraf
alle Erwartungen und die an sich schon hohen Vorgaben der letzten
Gewerbeschau.
Bei näherem Hinsehen findet man schnell Gründe für
diesen Anti-Trend. Vor allem das unerschütterliche Engagement
der Veranstalter, des Gewerbevereins Taufkirchen Aktiv e.V. und
der Gemeinde Taufkirchen(Vils), muss hier genannt werden. Der Gewerbeverein
mit seiner unverdrossen optimistischen Vorsitzenden Karin Bauer
und dem „Schwungrad“ Anton Schweiger, der zugleich als
Wirtschaftsreferent des Gemeinderats Zeichen setzen kann und will,
dieser Verein also hat es offensichtlich geschafft, seine Mitglieder
und weitere Betriebe aus benachbarten Gemeinden für eine Präsentation
in der Öffentlichkeit zu begeistern.

Auch die Rathausführung lässt sich nicht
von ihrem visionären Weg einer wirtschaftlich starken Vilsgemeinde
abbringen. Dazu gehört eben auch die Durchführung einer
Leistungsschau als Zeichen ökonomischer Präsenz. Waren
die neunziger Jahre wirtschaftlich von Ungeduld, Explosivität
und der Unschuld des Erfolgs geprägt, so sind momentan Geduld,
Ausdauer und Realismus gefragt. Damals wie heute aber gab und gibt
es keine Alternative zu unternehmerischen Ideen. Wenn entsprechende
Rahmenbedingungen zu ihrer Verwirklichung geboten werden, ist auch
in heutiger Zeit wirtschaftlicher Fortschritt möglich. Die
Gewerbeschau INNOVA war das beste Beispiel dafür.

Den
Ausstellern muss man bescheinigen, dass sie sich alle Mühe
gaben, ihr Angebot ins beste Licht zu rücken. An vielen Ständen
waren zusätzliche Aktionen geboten: Beim Fitness-Studio Frisch
& Vital und am Stand der BCM-Ernährungsberatung wurden
kostenlos Körperfettanalysen durchgeführt, bei lesen&schenken
konnten sich Kinder schaurig-schöne Halloween-Masken schminken
lassen, die Raiffeisen-Volksbank bot einen Finanz-Check an und beim
Glücksrad der Sparkasse kamen 650 € zusammen, die für
Jugendsozialarbeit gespendet werden. Himolla hatte eine Lehrlingswerkstatt
aufgebaut, am Stand von Friseur Scholz wurde geschminkt und massiert
und am Formel 1-Fahrsimulator des Münchner Merkur konnte man
seine Rennfahrerqualitäten testen. Kachelofenbau Fiedler, die
BCM-Ernährungsberatung und die Gemeinde Taufkirchen(Vils) führten
Gewinnspiele durch, bei denen ein Gussofen mit Kaminzubehör,
ein kostenloser Beratungskurs bzw. eine Ballonfahrt als Preise winkten.

UNTER BEOBACHTUNG: Landrat Martin Bayerstorfer
im Formel 1-Fahrsimulator

Ein Highlight der INNOVA war sicherlich die als Weltneuheit
apostrophierte Präsentation eines High- Tech-Schreibtisches
der Schreinerei Woikowski. Der Inhaber Dietmar Woikowski, dessen
Markenzeichen neue Ideen sind, integrierte in dieses Büromöbelstück
einen kompletten PC, der je nach Bedarf zum Vorschein gebracht und
wieder versenkt werden kann. Diese Neuheit hat bundesweit bereits
so großes Interesse gefunden, dass für Produktion und
Vertrieb inzwischen eine eigene Aktiengesellschaft gegründet
wurde.

Nicht zuletzt sorgte das vielfältige Rahmenprogramm
mit mehreren Modeschauen, Tanz- und Sportaufführungen im Bürgersaal
und den allgegenwärtigen Auftritten der Gruppe „Ledawix“
dafür, dass die Gewerbeschau INNOVA, die dritte ihres Zeichens
und hoffentlich nicht die letzte, bei den Besuchern durchwegs einen
positiven Eindruck hinterließ.

An dieser Stelle möchten sich die Organisatoren
bei den vielen Helfern, allen voran Gerhard Patermann von der Gemeindeverwaltung
und den Mitarbeitern des Gemeindebauhofs, die zum Gelingen dieser
Veranstaltung beitrugen, nochmals recht herzlich bedanken. (sm)