VIP des Monats November: Thusnelda Eisgruber

Es
ist noch nicht lange her, da feierte Thusnelda Eisgruber ihren Siebzigsten.
Das ist für sie etwas Privates und nicht so sehr für die
Öffentlichkeit bestimmt. Sie hat nie daran gedacht, sich selbst
oder ihr großes Engagement für den Alpenverein, für
das Ferienprogramm oder für die zahllosen Unternehmungen, von
Ausflügen bis Weihnachtsfeiern, groß an die Glocke zu
hängen. Im Gegenteil: Sie hat sich eher bemüht, es im
Stillen zu tun. Warum sollte sie also mit ihrem Geburtstag anders
verfahren?

Auf eine angenehme Weise nimmt sich Thusnelda Eisgruber
nicht so wichtig (was nicht bedeutet, dass sie kein Selbstwertgefühl
hätte) und ihre ehrenamtliche Arbeit macht sie, weil es ihr
Spaß macht. Und dafür braucht sie keine öffentlichen
Lorbeeren. Das ist ein schönes Stück Freiheit, das Thusnelda
Eisgruber da genießt. Selbstdarstellung kostet Kraft und viele
Dinge und Tätigkeiten verlieren ihren Eigenwert, wenn man sie
macht, um irgendwem irgendwie zu gefallen. Und es macht abhängig
von Lob und Bestätigung der Umwelt. Und wehe, wenn die dann
mal ausbleibt …

Thusnelda Eisgruber kommt aus dem Egerland, aus dem
Bäderdreieck – ein schöner Flecken Erde, wer es schon
gesehen hat. Zunächst führte sie ihr Weg nach Aschheim
und von dort nach Velden, wo ihre älteste Schwester bereits
lebte. Dort heiratete sie Johann Eisgruber, Bruder des Busunternehmers
Sepp Eisgruber. Schließlich gelangte sie nach Taufkirchen,
wo sie zwei Söhne großzog, den Hugo und den Hans, beide
in der Gemeinde bestens bekannt.

Ihr Wirken im Alpenverein ist beinahe so alt wie der
Alpenverein in Taufkirchen selbst, denn schon ein Jahr nach dessen
Gründung im Jahre 1975 trat sie ihm bei. Bereits im Jahre 1978
wurden die Taufkirchener Bergfreunde zur eigenständigen Sektion
und sind heute nach dem TSV der zweitgrößte Verein Taufkirchens.

Sage und schreibe 17 Jahre lang war Thusnelda Eisgruber
Kassier und betreute ganz nebenbei die Mitgliederverwaltung. Das
heißt Disziplin, Ordnung, Verlässlichkeit, viel Umgang
mit Papier, Zahlen, Telefon. Das alles hat sie gut und auch gerne
gemanagt. Jetzt ist sie schon in der zweiten Amtsperiode zweiter
Vorstand des Alpenvereins, und wohl auch ein bisschen seine Seele
– sie würde eher sagen: Mädchen für alles, und das
würde sie auch gar nicht negativ meinen.

Die Infohefte des Vereins, das Ferienprogramm, das
sich großer Beliebtheit erfreut und das der Alpenverein selbst
finanziert, die Werbung, die Weihnachtsfeier, musikalische Umrahmungen
– all das sind Dinge, für die sie sich „reinhängt“;
dafür, dass alle schöne Erlebnisse haben. Zurecht bekam
sie für dieses große Engagement 1998 vom Landrat die
Ehrennadel für ehrenamtliche Verdienste verliehen. Wenn jetzt
noch die Kletterwand, die der Alpenverein im Freizeitpark Taufkirchens
aufbauen will, endlich stehen würde, das würde sie sehr
freuen. In diesem Sinne: Keep on moving, Thusnelda! (jh)