Kindergartenneubau am Kirchlerner Weg

„Einen langen Weg“, darüber waren sich
Pfarrer Thomas Zeitler und Bürgermeister Franz Hofstetter einig,
mussten sie beide bestreiten, um nun endlich am 3. Dezember dieses
Jahres den Bau- und Finanzierungsplan für den neuen Katholischen
Kindergarten am Kirchlerner Weg unterschreiben zu können.

Der neue Kindergarten wird von der Katholischen Kirchenstiftung
Taufkirchen (Vils) gebaut und auch künftig betrieben. Voraussichtlich
3,45 Millionen Mark muss die Kirchenstiftung für das neue Gebäude,
einschließlich Außenanlagen, Einrichtung, Erschließungs-
und Baunebenkosten aufbringen. Die Gemeinde Taufkirchen (Vils) beteiligt
sich mit 1,72 Millionen Mark und erhält hierfür außerdem
vom Freistaat Bayern einen Zuschuss in Höhe von ca. 600.000
Mark. Die Kosten für das Grundstück in Höhe von ca.
700.000 Mark trägt alleine die Katholische Kirchenstiftung.

VERTRAGSUNTERZEICHNUNG (von links): Amtsleiter Konrad
Karbaumer, Bürgermeister Franz Hofstetter, Pfarrer Thomas Zeitler
und Lorenz Aigner von der Kirchenstiftung.

Kinder- und Jugendhaus Taufkirchen(Vils)

Über dieses Projekt haben wir – unter verschiedenen
Arbeitsbezeichnungen – schon einige Male berichtet. Trotzdem kursieren
immer wieder missverständliche Interpretationen. In der Sache
geht es um ein „Kinder- und Jugendhaus“ – doch was hat
man sich darunter vorzustellen?

Mit dem Begriff Haus verbindet man der Wortbedeutung
nach zunächst ein Gebäude. Damit ist mancher geneigt,
die bestehenden Kinder- und Jugendstätten wie Kindergärten,
Hort und Jugendzentrum anzuführen und dieses „neue Haus“
für überflüssig zu halten.

Das „Kinder- und Jugendhaus Taufkirchen(Vils)“
ist aber seinem Ursprung nach ein Projekt, das unter einem eher
willkürlichen, jedoch auf Kinder und Jugendliche bezogenen
Arbeitstitel zunächst eine Idee beschreibt. An diesem Projekt
arbeiten seit mehr als drei Jahren die Leiter der örtlichen
Schulen und Kindergärten, des Hortes und der Pfarrei. Als Ergebnis
der intensiven Arbeit, in die vor allem das Wissen und die Erfahrungen
von Fachleuten eingebracht wurde, entstand ein Modell, in dem alle
Betreuungsangebote in Taufkirchen(Vils) miteinander vernetzt werden.
Diese Vernetzung kann als virtuelles, also nur gedanklich vorhandenes
Bauwerk betrachtet werden, wobei ein eigenes Gebäude für
die damit verbundenen Aufgaben nicht ausgeschlossen ist.

Es gibt in Taufkirchen(Vils) Kindergärten, einen
Kinderhort, Mittagsbetreuung, Schülermittagstisch, Nachmittagsbetreuung,
Hausaufgabenbetreuung und noch eine Vielzahl von Einrichtungen (z.B.
von Vereinen oder kirchlichen Trägern), die sich mit der Kinder-
und Jugendbetreuung befassen. Alle diese Einrichtungen sind „irgendwo“
untergebracht und arbeiten unabhängig voneinander. Diese durchaus
positive Unabhängigkeit wird leicht zu einem weniger effektiven
und vermeidbaren Nebeneinander, wenn kein Informationsaustausch
stattfindet. Um einen Vergleich aus der Medizin heran zu ziehen:
Für eine weiterführende Therapie ist nicht jedes Mal eine
von Grund auf neu durchzuführende Diagnose notwendig. Eine
ausführliche Diskussion dieser Problematik finden Sie in einem
Artikel von Alex Bachmaier in der Februarausgabe 2001 des KOMPASS,
Seite 5 (Druckversion) bzw. in der Online-Version.

Als weitere Tatsache muss festgehalten werden, dass
die Gemeinde Taufkirchen(Vils) im Jahr 2003/2004 den örtlichen
Kinderhort sowie zwei Gruppen des Katholischen Kindergartens übernehmen
muss. Das alte Kindergartengebäude am Pfarrweg, in dem auch
zur Zeit der Hort untergebracht ist, wird der Gemeinde Taufkirchen(Vils)
nicht mehr zur Verfügung stehen, denn von seiten der Bauaufsichtsbehörden
darf dieses Gebäude trotz baulicher Mängel nur noch genutzt
werden, weil der Kindergartenneubau am Kirchlerner Weg bereits in
Planung ist.

Als künftiger Träger der beiden Kindergartengruppen
und des Hortes steht die Gemeinde Taufkirchen(Vils) in der Verpflichtung,
nach zukünftigen Unterbringungsmöglichkeiten für
diese Einrichtungen zu sorgen. Welche räumliche Lösungen
sich hier für die Gemeinde Taufkirchen(Vils) wo und wie ergeben,
ist bis dato nicht geklärt.

In Anbetracht möglicher verfügbarer Klassenzimmer
in der Hauptschule, die sich durch den starken Zuspruch zur R 6
(Realschulübertritte) ergeben können, ist es durchaus
überlegenswert, inwieweit Betreuungseinrichtungen gemeinsam
im Gebäudebereich der Hauptschule zusammengefasst werden könnten.

Eine Entscheidung über den Weg, den die Gemeinde
Taufkirchen (Vils) künftig im Bereich der Kinder- und Jugendbetreuung
gehen muss, kann auch der Gemeinderat nicht auf die lange Bank schieben.
Die Arbeitsgruppe „Kinder- und Jugendhaus Taufkirchen(Vils)“
hat Lösungsansätze erstellt, die es wert sind, weiterverfolgt
zu werden.


Neue Stelle für Koordination

Seit
1. November ist Doris Frank aus Velden neue Mitarbeiterin der Gemeinde
Taufkirchen (Vils). Sie koordiniert den Bereich Kinder- und Jugendbetreuung
im Gemeindebereich. Die 24-jährige Studentin der Sozialen Arbeit
war bis Juli 2000 als Leiterin des Geisenhausener Kindergartens
„St.Theobald“ tätig. Im Rahmen ihres Studiums arbeitet
sie unter der wissenschaftlichen Begleitung von Prof. Dr. Fedke
von der Fachhochschule Landshut an dem Projekt „Kinder- und
Jugendhaus“ Taufkirchen(Vils).

Als sog. „Vernetzungsfachkraft“ erfasst sie
derzeit mit 8 Stunden pro Woche alle Aktivitäten im Bereich
der Kinder- und Jugendbetreuung im gesamten Gemeindebereich von
Taufkirchen(Vils). Alle Betreuungsangebote, angefangen von Mutter-Kind-Gruppen,
Mittags- und Hausaufgabenbetreuungen, kirchliche Jugendgruppen,
bis hin zu Sport- und Freizeitangeboten in den Vereinen, werden
von ihr erfasst und dokumentiert.

Die Personalkosten für die „Vernetzungsfachkraft“
übernimmt der Förderverein der Taufkirchener Hauptschule.

Doris Frank wird in den nächsten Wochen mit allen
Schulen, Kindergärten, Vereinen und sonstigen Kinder- und Jugendbetreuungsgruppen
Kontakt aufnehmen.

Kontaktadresse: Doris Frank, Tel. 0 80 84 / 23 14,
E-Mail: hstfk67@gmx.de