GANZ NIX IS AA NIX …

… ABER AN JOSEFI ARBATN, SCHO ZWOAMOI NIX

Wir werden im Laufe des Monats März auf Josefi zusteuern – und deshalb sollten wir übers Nixdoa reden.

Momentan ist ja eh fast nix. Wir sind mitten in der Fastenzeit (unsere muslimischen Gemeindebürger steigen am 23.03. mit ein). Sprachlich können wir das Nix sogar verdoppeln: für nix und wieder nix! Oder: Des is nachert scho zwoamoi nix. Im Bairischen haben wir dazu noch unsere doppelte Verneinung: I hob no nia nix gsagt. Im Standarddeutschen nicht mehr gebräuchlich, ist die doppelte Verneinung als betonte Verneinung in anderen Sprachen grammatischer Standard: ob in den slawischen oder auch in den romanischen Sprachen zum Beispiel. Wir Bayern fangen die doppelte Verneinung, die ja nach deutschem superkorrekt Verständnis eigentlich eine Bejahung wäre, einfach mit einer dritten Verneinung wieder auf: Hot denn koana koa Bier net dabei?

Womit wir beim 19. März wären: Josefi. Da hat man noch bis 1968 hierzulande auch nix do. Seitdem aber ists ein sogenannter Abgschaffter, ein aus dem Feiertagskalender gestrichener Feiertag (heuer fällt Josefi sowieso auf einen Sonntag). Die Verehrung des biblischen Josefs ist seit Mitte des 9. Jahrhunderts im Abendland bezeugt, im Jahre 1479 hat Papst Sixtus IV. den 19. März zum offiziellen Festtag des Heiligen proklamiert. Dass der Josef v. a. der Patron der Handwerker wurde, ist aufgrund seiner Lebensgeschichte klar, dass er gerade am 19. März verehrt wird, interessant: An diesem Tag huldigten die alten Römer einst ihrer Göttin Minerva, der Patronin der Handwerker und Gewerbe. Im ganzen Römischen Reich feierten die Innungen und Zünfte.

Zünftig ist der Josef auch bei uns stets gefeiert worden: als der Sepp noch der Männername war und das mit dem Patron der Arbeiter noch nicht so falsch verstanden wurde, dass man an dem Tag arbeiten solle …

Bei unseren Nachbarn in Österreich ist Josefi zwar auch kein gesetzlicher Feiertag mehr (im Gegensatz zu manchen Schweizer Kantonen), allerdings ist dort in einigen Bundesländern schulfrei und Ämter und Behörden können geschlossen sein.

Daher wenigstens ein Prosit mit einem Fastenbock auf den Sepp und die (etwas verlorengegangene) Erkenntnis, dass zwischendurch amoi nix doa no nia net …nix… gschadt hot! _Markus Tremmel