… UND AUF DEN RÜCKEN DES TERTIÄREN HÜGELLANDES
.edrefP rebü txeT nie osla raw saD. Diesen Artikel habe ich von hinten aufgezäumt. Kann man probieren, wenn man von vorne nicht weiterkommt. Aber jetzt reiten wir los!
Wenn Auswärtige in unsere Gegend kommen, fällt ihnen unter anderem auf, dass es bei uns im Tertiären Hügelland so viele Pferde gibt. Demnach müssen wir in einer sehr glücklichen Region leben, denn alles Glück dieser Erde, liegt bekanntlich auf dem Rücken der Pferde! Zum ganzen Umfang dieses Sprichwortes, weiter unten.
Unser Landkreis Erding hat das Pferd sogar in seinem Wappen. Er war „bis in die jüngste Vergangenheit der mit Abstand pferdereichste in Bayern“, wie es auf der Homepage des Landkreises heißt. Das Wappenpferd stammt aus der Grafschaft Haag, von den Fraunbergern, welche ja auch fast zwei Jahrhunderte lang (1377 – 1554) Taufkirchen prägten.
Reiten wir noch weiter zurück in die Geschichte, finden wir um 1400 v. Chr. im nicht allzu weit entfernten Ergolding eine Pferdetrense, einen der ältesten Belege in ganz Europa für das domestizierte Pferd. Und galoppieren wir von da wieder retour ins Jahr 1959 und in unsere Gemeinde, stoppen wir beim Reit- und Fahrverein Taufkirchen: der hat sich da gegründet und feiert damit heuer 65 Jahre Bestehen. Jetzt im Juni wird’s dazu wieder Taufkirchener Turniertage geben, wo die Rosse Maß nehmen. Einen Monat später nehmen dort d‘ Leut’ die Mass. Denn in weiser Voraussicht haben schon 1966 bei der ersten Reithalle (und auch 1972 bei der zweiten und jetzigen) Reiter und Ross, Gemeinde und Volk gemeinsam geplant.
Und wenn dann beim Volksfest im Juli der Bursch sich ans Dirndl schmiegt, sind wir ganz nah dran am Glück dieser Erde. Denn dieses vermeintlich arabische Sprichwort, das in Gänze lautet: Das Paradies der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde, in Gesundheit des Leibes und am Herzen des Weibes, entsprang, nach allem, was man weiß, der Feder des Schriftstellers Friedrich von Bodenstedt (1819 – 1892). Ob der es selber erfunden hat oder es eine quasi schon paradiesische Herkunft hat, ist nicht zu ergründen. Man wird dieser Grundwahrheit jedenfalls selten widersprechen wollen.
So sind wir nun am Anfang dieses Textes angekommen. Wenn sich in der Zwischenzeit keiner vergaloppiert, biegen wir demnächst an dieser Stelle von der Prärie auf die Straße ab.
Markus Tremmel