Jetzt ist es wieder so weit. Gerade mal froh das Weihnachtsfest ohne allzu große Blessuren überstanden zu haben, schon wird man genötigt, einen Blick in die Zukunft zu tun, nämlich auf das neue Jahr. Doch nicht nur weil dieser Ausblick manchen nicht so ganz zuversichtlich stimmen mag, ist es vielleicht auch angebracht einmal einen Blick zurück zu wagen.
Was man daraus lernen kann, das ist die tröstliche Einsicht, dass das Leben an sich und Menschheitsgeschichte im Allgemeinen eigentlich stets ein Auf und Ab ist. Oder wie es einer von den alten Griechen gesagt hat, dass halt „alles fließt“. Und falls der Eine oder Andere da jetzt abwinkt, weil er nichts mehr von alten und noch weniger von neuen Griechen hören will, Wiege der Kultur hin oder her, soll auch gleich Entwarnung gegeben werden.
Denn wer ein Wasserschloss hat, der braucht keine Euro-Länder, um ein Beispiel für das Auf und Ab des Lebens zu finden. Mindestens gestandene 750 Jahre hat das Kleinod im Jahr 2013 auf dem Buckel respektive auf dem Dach, wurde es doch im Jahr 1263 erstmals urkundlich erwähnt. Und wenn es auch heute so aussieht, als habe es all die Jahrhunderte eher entspannt in sich geruht, es hat ganz schön turbulente Zeiten erlebt.
Schließlich ging das Wasserschloss im Laufe dieser Jahrhunderte durch nicht wenige und verschiedenste Hände, und was in dieser Zeit drum herum geschah, ließ auch nicht gerade des Abends ruhig einschlafen. Außerdem braucht man gar nicht so weit zurück zu blicken um zu erahnen, welche Tiefen dieses ehrwürdige Gebäude schon erleben musste.
Ist es doch noch nicht einmal ein Jahrzehnt her, dass die Zukunft des Wasserschlosses auf der Kippe stand. Doch wie es dann kam, dass es heute in lange nicht gesehenem Glanz erstrahlen kann, das lässt vermuten, dass diesem Schloss ein besonderer Geist innewohnt. Allerdings keiner wie er gerne in englischen Schlössern – und wahrscheinlich von der Touristikbranche bezahlt – rum spukt.
Der hier scheint ein guter Geist zu sein, beflügelt von den Menschen, die in der Nähe dieses Wasserschlosses wohnen und leben, es mit ihrer Arbeit und auch mit ihren Vergnügungen beleben. Und damit wären wir eigentlich auch schon wieder beim neuen Jahr. Denn wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass das Wasserschloss wieder aufblühen würde. Aber irgendwie hat es doch geklappt.
Und ohne dem Schlossgeist zu nahe treten zu wollen, ich vermute mal, es hatte viel damit zu tun, dass sich Menschen engagiert haben, etwas getan haben, weil sie etwas tun wollten. Was doch ausgesprochen zuversichtlich stimmen kann. Auch für das Jahr 2013. Schließlich stehen nicht wie einst die Mongolen vor der Haustür, ein Schuldenschnitt wird wohl erst nach den Bundestagswahlen akut, und vielleicht werden wir sogar von dem einen oder anderen Fernsehmoderator erlöst, den Quoten sei Dank.
Da müsste der Rest doch auch einigermaßen in den Griff zu kriegen sein. Wenn wir uns nur daran erinnern, dass wir durchaus selber etwas tun können. Damit könnten dann im übertragenen Sinne nicht nur Wasserschlösser, sondern vielleicht auch die eigene Hütte in neuem Glanz erstrahlen. Oder der Gatte. In diesem Sinne allen ein gutes Gelingen.
pebe