Es lebe der Sport …

Wohl selten hat ein Liedtext so viel für den Sport getan, hat Musik – vermutlich als Unterhaltung gedacht – nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass sich in Deutschland laut einer Statistik 23 Millionen Bürger und -innen mehr und manchmal auch etwas weniger sportlich betätigen. Was immerhin erstaunliche 17 Milliarden Euro zum Bruttosozialprodukt beiträgt. Also annähernd genauso viel wie beispielsweise die Landwirtschaft mit Rinderzucht und Ackerbau.

Und weil besagter Text in einem nicht allen geläufigen Dialekt geschrieben wurde, hier die gender- und globalismus-konforme Übersetzung: Es lebe der Sport, hat der österreichische Gesangsbarde Rainhard Fendrich für einen seiner größten Hits gereimt, er ist gesund und macht uns hart. Er gibt uns Kraft, er gibt uns Schwung, singt Fendrich, er ist beliebt bei alt und jung.

Was man so auch unterschreiben kann, wenn sich die persönliche sportliche Leistung auf den einen oder anderen Tanzabend beschränkt. Was in der Zeit vor den immer wieder gerne angemahnten Abstandsregeln landläufig auch als Party bezeichnet wurde. Was Fendrich in seinem Song allerdings nur eher beiläufig thematisiert, das ist die Tatsache, dass der Sport durchaus auch indirekt für Umsätze sorgt. Nämlich bei Ärztinnen und Ärzten, Kliniken oder Physiotherapeuten und verwandten Berufen, die natürlich von Frauen und Männern gleichermaßen ausgeübt werden.

Und sich damit zu einem Wirtschaftsfaktor im Milliardenbereich ausgewachsen hat. Weil sich nämlich jedes Jahr mehr als eine Million Menschen beim Sport verletzen, sportliche Betätigung leider nicht nur gesund ist und manchmal nicht hart macht, sondern eher für weiche Knie sorgt. Die sind nach den Sprunggelenken übrigens am zweithäufigsten betroffen, während die Köpfe auf dem dritten Platz landen. Was ja dann fast schon wieder eine gute Nachricht ist.

Wie übrigens auch die Tatsache, dass es dank der boomenden E-Bikes an Steigungen zu weniger Kreislaufzusammenbrüchen kommen soll. Was allerdings nicht überbewertet werden darf, schließlich sind bedauerlicherweise viele E-Biker den Geschwindigkeiten ihrer Fahrzeuge nicht gewachsen, weshalb es deshalb zu durchaus gravierenden Unfällen kommt.

Doch Bedenken, dass es wegen der aktuellen Lockerungen insbesondere beim Mannschaftssport vermehrt Arbeit für Beschäftigte im sowieso schon überlasteten Gesundheitswesen geben könnte, kann man zerstreuen. Zum Glück haben wir ja in diesem Sommer endlich wieder einmal eine Fußball-Europameisterschaft.

Erfahrungsgemäß mindert ein solcher Event die Verletzungsgefahren für Sport- und vor allem Fußballbegeisterte ganz erheblich. Es sei denn, dass irgendwo irgendjemand zwischen TV-Gerät und dem Aufbewahrungsort für die Getränke etwas auf dem Boden hat liegen lassen, was zum Stolperstein wird. Und das muss noch nicht einmal ein Skateboard oder die berühmte Bananenschale sein.

Mitunter reicht da schon eine putzige kleine Spielfigur mit Ecken und Kanten, um sogar einen ansonsten sportlichen Menschen mit üblen Folgen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Also besser auch beim Tele Viewing festes Schuhwerk anziehen.

pebe