Taufkirchener Bürgermedaille für Alois Sinseder und Karl Liebl

Zwei landkreisweit bekannte Persönlichkeiten, Alois Sinseder und Karl Liebl, wurden mit der Bürgermedaille der Gemeinde Taufkirchen (Vils) ausgezeichnet. Damit würdigte der Gemeinderat im Frühjahr – noch in alter Besetzung – einstimmig das großartige ehrenamtliche Engagement der beiden langjährigen, ehemaligen Gemeinderäte der Kommune.

Die Verleihung dieser hohen Auszeichnung, die seit 1998 bisher nur vier Mal vergeben wurde – Gerhard Patermann, Ludwig Tafelmayer, Karl Sommermeyer und Prof. Dr. Matthias Dose – hätte ursprünglich im April stattfinden sollen. Wegen Corona musste die Feier verschoben werden und wurde nun im September im Taufkirchener Bürgersaal nachgeholt. Die Auszeichnung von Seiten der Gemeinde übernahm der neue Bürgermeister Stefan Haberl. Für Altbürgermeister Franz Hofstetter war es eine Ehre, die Laudatio zu halten. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Volksmusikfamilie Ernst aus Schwindkirchen.

Alois Sinseder (79), ehemaliger Personalratsvorsitzender im BKH – so hieß die heutige kbo-Klinik früher – war von 1978 bis 1996 Mitglied im Taufkirchener Gemeinderat. In dieser Zeit war er für verschiedene Referate zuständig, unter anderem für Straßenunterhalt, Jugend und Volksfest. Darüber hinaus sei er „Feuerwehrmann mit Leib und Seele“ gewesen, so Franz Hofstetter. Als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Taufkirchen (Vils), als Kreisbrandmeister, Kreisbrandinspektor und Kreisbrandrat setzte er sich unermüdlich für den Dienst am Nächsten ein.

Seine grundsätzliche Einstellung, Menschen zu helfen, wird auch in den weiteren Ehrenämtern erkennbar, die er teilweise immer noch ausübt: 1999 bis heute Heimfürsprecher des Taufkirchener Senioren-Service-Zentrums, 2002 bis 2006 Pfarrgemeinderat sowie 12 Jahre Schöffe am Amtsgericht Erding und am Landgericht Landshut. Nach wie vor im Einsatz ist er als Schulweghelfer (seit 2000) und als Mitarbeiter der Taufkirchener Tafel (seit 2008).

Der heutige Ehrenkommandant der Taufkirchener Feuerwehr rief 1984 auch die inzwischen legendären Taufkirchener Schäffler wieder ins Leben, die 2018 den Kulturpreis des Landkreises Erding bekamen. Auch 2019 ließ er es sich nicht nehmen, als Seniorchef der Truppe bei den zahlreichen Schäfflerauftritten in Taufkirchen (Vils) und Umgebung mit dabei zu sein.

Karl Liebl (72), der „heimliche Bürgermeister von Moosen“, saß von 1986 bis 2014 im Taufkirchener Gemeinderat und übte dort verschiedene Ämter aus: Sport- und Waldbadreferent, Feuerwehrreferent, Referent für Wasser- und Abwasserversorgung und Mitglied im Bauausschuss.

Bis 2004 war er zunächst stellvertretender, anschließend erster Vorsitzender des SC Moosen, dem größten Verein in Moosen (Vils). Er habe den Sportverein geprägt wie kein anderer, so Franz Hofstetter. „Ohne Karl Liebl hätte es das Sportgelände in dieser Form nicht gegeben.“ Dem begeisterten Fußballer und Stockschützen kann man noch heute mit seinem E-Bike auf dem Vilstalradweg und Umgebung begegnen.

Karl Liebl, auch langjähriger Vorsitzender der Moosener Feuerwehr, war vor allem seit Ende der 90er Jahre „als Mann an der Spitze der Motor der Dorferneuerung“, wie es Franz Hofstetter ausdrückte. Sein Anliegen war stets, Leute zu motivieren und den Zusammenhalt im Dorf zu fördern.

Auch Landrat Martin Bayerstorfer würdigte das Lebenswerk von Alois Sinseder und Karl Liebl: „Wir brauchen solche Vorbilder“. Gemeinsam mit ihm überreichten Bürgermeister Stefan Haberl und Altbürgermeister Franz Hofstetter die Bürgermedaillen mit Urkunde. Anschließend durften sich die neuen Medaillenträger ins Goldene Buch der Gemeinde eintragen. Schließlich bedankte sich Bürgermeister Stefan Haberl noch bei den Gattinnen Mathilde Sinseder und Maria Liebl mit einem Blumenstrauß. Ohne ihr Verständnis und ihre Anteilnahme sei das Engagement ihrer Ehemänner nicht möglich gewesen.

Es bleibt zu wünschen, dass das lebendige Vorbild der beiden neuen Träger der Bürgermedaille für viele ein Ansporn ist, sich ehrenamtlich zu engagieren und so den Zusammenhalt in der Gemeinde zu erhalten und zu stärken.