Zu einem Zeitpunkt, als die Dimension der Corona-Pandemie noch kaum absehbar war, trafen die Taufkirchener Brauerei und die BSG Taufkirchen (Vils) rückblickend die einzig richtige Entscheidung: Auch der zweite Anlauf zum 25. Jubiläum des Starkbierfestes wurde abgesagt.

Doch man stand damit plötzlich vor der Frage: Wohin mit vielen hundert Litern des bereits gebrauten Bockbiers? Zusammen fand man schnell eine außergewöhnliche und höchst erfolgreiche Notlösung: Am eigentlichen Festsamstag fuhren Brauereimitarbeiter, darunter auch Vertriebsleiter Fritz Rumpfinger und Braumeister Tom Drechsel, sowie fünf Freiwillige des Sportvereins BSG, kästenweise Bockbier für ein „Starkbierfest dahoam“ aus.

Dabei wurde nicht nur auf Liefergebühren verzichtet, pro Träger ging auch ein Euro an den Sozialfond der Gemeinde Taufkirchen (Vils), hinzu kamen die großzügigen Trinkgelder der Belieferten. Innerhalb kürzester Zeit leerte sich so die Lagerhalle, bis schließlich Anrufer, die bis aus Niederbayern ihren Durst bekundeten, enttäuscht werden mussten.

Bei einem Pressetermin im Sudhaus der Genossenschaftsbrauerei übergaben der BSG-Vorsitzende Franz Schlossnikl und sein Vize Thomas Unterreitmaier 700 € an Bürgermeister Stefan Haberl. „So bleibt‘s in der Gemeinde“, waren sich alle einig. Haberl bedankte sich dabei beeindruckt und herzlich für die Spende, und versicherte, dass die Mittel des 2013 gegründeten Sozialfonds sinnvolle Verwendung finden. So unterstützt man beispielsweise bedürftige Personen in akuten Notlagen oder finanziert Sprachunterricht.

Begeistert von der „Eigendynamik“, die sich durch den Zusammenhalt in der Gemeinde und im Besonderen durch das Engagement des langjährigen Starkbierfest-Partners BSG ergeben hat, zeigte sich Vertriebsleiter Fritz Rumpfinger: „Mich freut es, dass die Taufkirchener Bürger in so einer Krisenzeit zusammenstehen und man sieht, was alles machbar ist“.

Text und Foto: Fabian Holzner