Interview aus der Reihe Inklusion

Logo Inklusion Taufkirchen 2018Die Interviewpartnerin, die nicht namentlich genannt werden will, arbeitet seit drei Jahren im Mehrgenerationenhaus im Rahmen eines Außenarbeitsplatzes der Isar Sempt Werkstätten GmbH Erding für Menschen mit Behinderung.

Welche Tätigkeiten fallen in Deiner Arbeit an?
Ich wasche Wäsche und leg sie zusammen. Dann bin ich in den Mensen, bereite Obst für die Kita-Kinder und Schüler, decke den Tisch. Wenn ich damit fertig bin, helfe ich in der Küche.

Wie bist Du zu diesem Job gekommen?
Jemand von unserer Einrichtung hat im MGH angerufen, ob jemand gebraucht wird. Dann habe ich hier angefangen.

Wie kommst Du mit den Arbeitszeiten zurecht?
Ich arbeite Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und am Freitag von 9.30 Uhr bis 13 Uhr. Am Anfang war es schwer, aber inzwischen macht mir das nichts aus.

Hilft Dir die Arbeit, neue Kontakte zu knüpfen?
In der Arbeit kenne ich jetzt alle. Und wenn Leute von außen öfter kommen, baue ich zu denen auch Kontakt auf.

Was macht Dir Spaß in Deiner Arbeit im MGH?
Schwer zu sagen. Ich würde gerne zu den Kindern gehen, aber nur kurz. Ich hab gemerkt, dass mir das schnell zu viel wird.

Wie ist die Zusammenarbeit mit Deinen Kollegen?
Gut. Wir reden manchmal auch über private Sachen. Manchmal nervt mich schon jemand, aber es ist zum Aushalten.

Gibt es etwas, was Du nicht gerne machst?
Da sag ich lieber nichts (lacht). Doch: Aufstehen.

Was hilft Dir in Deinem Arbeitsleben?
Dass die Leute ruhig und nicht so stressig mit mir umgehen.

Was rätst Du anderen Menschen mit einer Behinderung?
Das ist voll schwer zu sagen. Offen umgehen vielleicht? Aber ich geh auch nur in der Arbeit offen damit um. Eigentlich muss man sich nicht schämen. Jeder Mensch ist halt anders.

Was wünscht Du Dir von den „Nicht-Behinderten“?
Dass sie ganz normal mit mir umgehen, so wie jetzt halt.

Wenn ein Arbeitgeber überlegt, ob er jemanden einstellen soll mit einer Behinderung: Was würdest Du ihm raten?
Ich wünsche mir, dass er sich das traut.

Interview in Auszügen
Die Fragen wurden gestellt von Katharina Gaigl und Dr. Christian Aigner.