Sozialkreis Taufkirchen (Vils)

22 selbstbewusste Frauen stemmen ein herausragendes Seniorenprogramm

Wenn man sich mit Marianne Maier unterhält und erfährt, wie vielfältig und umfangreich die Aufgaben sind, die bei der Organisation und Leitung des Taufkirchener Sozialkreises anstehen, mag man kaum glauben, dass man einer Frau gegenübersitzt, die 81 Lenze zählt.

Agil und voller Tatendrang erzählt sie vom Entstehen des Sozialkreises in den späten Kriegsjahren, als am Ort Lebensmittel gesammelt und in kleinen Paketen an die Front geschickt worden waren. Pfarrer Schlaipfer regte später an, aus der jährlich im Gasthaus „Zur Post“ stattfindenden Weihnachtsfeier für die Armen und Senioren ein monatliches Treffen zu machen. Sie selbst sei „erst“ seit 40 Jahren dabei und davon 35 Jahre mit der Leitung des ehrenamtlichen Gremiums betraut.

Pfarrer Zeitler war es, der nach dem Ausscheiden der damaligen Leiterin zu ihr sagte: „Mei, Frau Maier, jetzt machen’s des halt mal vorübergehend, dann sehen wir weiter!“ Aus dem Interimsjob wurde ein seit 3 ½ Jahrzehnten hoch motiviert ausgeübtes Amt.

Seit vielen Jahren bietet der Sozialkreis nun alle zwei Wochen den Seniorennachmittag im katholischen Pfarrheim an. „Möglichst abwechslungsreich und interessant sollen diese Nachmittage sein“, meint Marianne Maier, und tatsächlich können Qualität und Vielfältigkeit es mit Veranstaltungskatalogen großer Wohltätigkeitsorganisationen durchaus aufnehmen: Vorträge, Musiknachmittage, Gesprächsrunden, Sommerfeste und Adventsfeiern werden von den 22 Frauen im Alter von 40 bis 85 Jahren organisiert und ausgerichtet.

Erst kürzlich kamen erfreulicherweise sechs neue Ehrenamtliche dazu, die mit rührigen Händen und warmen Herzen das Team ergänzen, sodass bei jedem Treffen auch Kaffee und Kuchen gegen Spenden angeboten werden können. Das Senioren-Service-Zentrum ist mit einigen Bewohnern ebenso Gast wie alle 14 Tage etwa 30 Senioren. Zu den großen Feiern können es schon einmal bis zu 70 Gäste werden.

Weiterhin angeboten werden jährlich der Maiausflug sowie die sogenannte „Kleine Kirchenfahrt“, an der auch die Senioren der Pfarreien Hofkirchen und Wambach teilnehmen. Der Flyer mit dem „Seniorenprogramm“ liegt übrigens in der Kath. Kirche, im Pfarrbüro und bei den Seniorennachmittagen aus.

Frau Maier war es noch wichtig zu erwähnen, dass das gesamte Seniorenprogramm konfessionsübergreifend angeboten wird – Menschen aller kirchlichen und kulturellen Ausrichtungen sind herzlich willkommen. Der gemeinsame Nenner ist die praktizierte Nächstenliebe. Der Zugang zum Pfarrheim ist barrierefrei und zu allen Veranstaltungen wird ein Fahrdienst angeboten.

Ein Teil des Teams besucht darüber hinaus einmal im Monat einen Taufkirchener im Erdinger oder Dorfener Krankenhaus oder nimmt sich Zeit für Gespräche in einem Seniorenheim. Um diese herausfordernde Aufgabe verantwortungsvoll auszufüllen, finden jährlich mehrere Fortbildungen statt. Und in der Vorweihnachtszeit werden 550 Pfarrbriefe persönlich bei allen Pfarrangehörigen über 70 Jahre abgegeben. Man stelle sich den Zeitaufwand vor, der hier gestemmt wird!

Zusammenfassend ist es ein sehr gutes Gefühl zu wissen, dass es den Taufkirchener Sozialkreis gibt, der für alle älteren Menschen unserer Vilsgemeinde eine Bereicherung darstellt.

Kontakt: Marianne Maier, Tel. 08084 7659

Sozialkreis Taufkirchen (Vils)
Ein seltener Anblick: Alle Mitarbeiterinnen des Sozialkreises auf einem Bild

Text: Wörterkiste