Bayerische Rettungsmedaille

Bei einem Empfang im Bürgersaal ehrte Bürgermeister Franz Hofstetter Dr. Peter Worbs aus Aham, den ersten Träger der Bayerischen Rettungsmedaille im Gemeindegebiet Taufkirchen (Vils). Bei einem Lawinenabgang rettete der begeisterte Bergsteiger durch seine selbstlose Hilfsaktion unter schwersten Bedingungen drei Leben.

Der Vorfall ereignete sich bereits im Mai 2012, als Peter Worbs in Südtirol zusammen mit seinem Freund Klaus Schmid und drei weiteren Alpinisten aus Vorarlberg, Schweiz und Liechtenstein aufbrach, um die Nordwand des Ortler-Massivs zu erklimmen. Kurz nach 4 Uhr, eine Stunde nach dem Einstieg, überraschte die Bergsteiger eine Eislawine ungeahnten Ausmaßes und riss sie mit in die Tiefe. Peter Worbs konnte sich als Einziger in den Lawinenschatten unter einen Felsvorsprung retten und blieb unverletzt.

Geistesgegenwärtig begann er sofort einen Notruf abzusetzen und drei verschüttete Begleiter zu suchen und auszugraben, immer der Gefahr einer neuen Lawine ausgesetzt. Vor allem der Vorarlberger Bergsteiger hätte ohne die sofortige Hilfe nicht überlebt. Der vierte Alpinist war nicht verschüttet, aber trotzdem durch Eisbrocken schwer verletzt worden. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte versorgte der Lebensretter Peter Worbs seine Bergkameraden mit Jacken und Tee. Mit Rettungshubschraubern wurden die Verletzten anschließend in umliegende Krankenhäuser eingeliefert.

Heute, drei Jahre nach dem Unglück, ist die Heldentat nicht vergessen. Am 17. Juli 2015 wurde Peter Worbs dafür die Bayerische Rettungsmedaille in der Münchner Residenz durch Ministerpräsident Horst Seehofer verliehen.

Auch Bürgermeister Hofstetter erinnerte noch einmal an diese „übermenschliche Leistung“ seines Neffen in einer lebensbedrohlichen Situation. Die selbstlose und tatkräftige Rettung von drei Leben unter der ständigen Bedrohung einer Nachlawine verdient große Anerkennung.

Von links: Mutter Thekla Worbs, Adelheid Holme, Dr. Peter Worbs mit Neffe Korbinian und Nichte Irmengard, Schwester Thekla Worbs sowie Onkel und Bürgermeister Franz Hofstetter