Panaschieren … – haben wir das nicht vor Jahren mal
gehört? Es klingt wie blanchieren oder tranchieren; könnte
sich also um ein raffiniertes Kochrezeptverfahren handeln.

Ein Blick in den Duden verrät uns mehr: Panaschieren
[„bunt-streifig machen“] – aha, Salatküche. Doch
dann die Auflösung: Bei einer Wahl seine Stimmen für Kandidaten
verschiedener Parteien abgeben.

Na klar, am 3. März sind Kommunalwahlen! Gleich
noch etwas fällt mir dazu ein: Dass „kumulieren“
kein Fachausdruck der Wetterfrösche für die Bildung von
Gewitterwolken ist, sondern neben dem allgemeinen Begriff „anhäufen“
auch bedeutet, einem Kandidaten mehrere Stimmen zu geben.

Das interessiert Sie nicht, weil Sie eh nicht zur Wahl
gehen? Vielleicht aus Politik-Verdrossenheit? Zugegeben, Politiker
liegen in der Rangfolge der gesellschaftlichen Anerkennung weit
abgeschlagen. Das mag daran liegen, dass manche Volksvertreter außer
markigen Worten nur heiße Luft produzieren. Oftmals pharisäerhafte
Politiker-Schelte, die in unserer Medienlandschaft opportun und
ein probates Mittel zur Steigerung der Auflage oder Einschaltquote
ist, tut ein übriges. Man sollte allerdings differenzieren:
Nassforsche Sprüche und nichtssagende Allgemeinplätze
sind im Kommunalbereich eher die Ausnahme. Hier geht es nicht um
Weltanschauungen, sondern um Straßen, Arbeitsplätze,
Versorgungseinrichtungen, Kinder- und Jugendarbeit, Kultur- und
Freizeitangebote. Wer dazu sachliche und kompetente Aussagen trifft,
ist leicht herauszufinden.

Wenn Sie dagegen aus Bequemlichkeit nicht wählen,
überlassen Sie anderen die Gestaltung Ihrer lokalen Lebensbedingungen.
Und noch etwas: Wer nicht wählt, hat zumindest für die
nächsten sechs Jahre kein Recht auf Kritik an kommunalpolitischen
Entscheidungen.

Gründe gibt es also reichlich, um am 3. März
den Gang zur Urne anzutreten. Wenn Sie außerdem etwas Zeit
mitbringen: Studieren Sie die Kandidatenlisten. Oft sind es Nachbarn
um die Ecke, die Sie vielleicht kennen, die Ihre Sprache sprechen
und denen Sie mit Ihren Stimmen zu einem politischen Mandat verhelfen
können.

Wer wählt, ist natürlich auch gespannt auf
das Ergebnis. Einen Sonderservice bietet der KOMPASS all denen,
die möglichst frühzeitig über den Ausgang des Taufkirchener
Votums informiert sein wollen. Unter www.kompass-taufkirchen.de
werden Sie ab etwa 19 Uhr online über das Ergebnis der Bürgermeisterwahl
unterrichtet. Bis Mitternacht oder ein wenig darüber hinaus
muss sich gedulden, wer die Zusammensetzung des Gemeinderats erfahren
will.

Bis zu dessen erster Sitzung werden die meisten Wahlplakate
überdruckt sein, die meisten Gemüter beruhigt und der
Pulsschlag normal; dann heißt es erneut: Ab heut‘ wird wieder
in die Hände gespuckt … (sm)